Eine Kindheitserinnerung aus »Dichtung und Wahrheit«
Eine Kindheitserinnerung aus »Dichtung und Wahrheit«
Book Excerpt
mißlich es -- von allen inneren Unsicherheiten abgesehen -- bleibt, die Deutung einer Kinderhandlung auf eine einzige Analogie zu begründen. Ich hatte darum auch meine Auffassung der kleinen Szene aus »Dichtung und Wahrheit« durch Jahre zurückgehalten. Da bekam ich eines Tages einen Patienten, der seine Analyse mit folgenden, wortgetreu fixierten Sätzen einleitete:
»Ich bin das älteste von acht oder neun Geschwistern[1]. Eine meiner ersten Erinnerungen ist, daß der Vater, in Nachtkleidung auf seinem Bette sitzend, mir lachend erzählt, daß ich einen Bruder bekommen habe. Ich war damals dreidreiviertel Jahre alt; so groß ist der Altersunterschied zwischen mir und meinem nächsten Bruder. Dann weiß ich, daß ich kurze Zeit nachher (oder war es ein Jahr vorher?)[2] einmal verschiedene Gegenstände, Bürsten, -- oder war es nur eine Bürste? -- Schuhe und anderes aus dem Fenster auf die Straße geworfen habe.
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