Die Fürstin
Book Excerpt
Endlich gegen Mittag traf ich meine Beute. Ihr kleiner Racker fuhr ein aus der Tiefe des Sees, ich erkannte das Segel. Aussteigend ging die Fürstin auf der Straße zwischen den Linden. Als wir uns gegenüberstanden, löste sich die Küste aus dem Dunst, und wie ein gedrehter Quarzblock leuchtete das Bergschloß dumpf und wirr. Die Lippen eingezogen, zürnte sie mit aufgereckter Braue.
Aber schon hielt ich nicht mehr: »Geraubte Frau . . .« da riß der Herzschlag die Worte im Mund, und ich küßte sie. Starr stehend, nahm sie die Küsse, die über sie stürzten. Dann sank ihre Brust, und mit leichter Erhebung hob sie das Gesicht. Da lag ein Schein um ihren dunkelen Kopf und machte ihn süß zum Weinen. Ihr Mund, irr entblättert, nahm Küsse auf, ihre Lippen bogen sich unter dem suchenden Mund. Sie trug nicht das