Agnes Bernauer
Agnes Bernauer
Ein deutsches Trauerspiel in fünf Aufzügen
Book Excerpt
ch weiß nicht,
was ich tun soll. (Er hält den Blumenstrauß empor.) Zertret ich
dich? Um die schönen Rosen wär's schade, die sind unschuldig! Oder
überreich ich dich? Nein, gewiß nicht, und das hätt' ich ihm gleich
gesagt, dem Herrn Ungetreu, der zu glauben scheint, daß ich keine
Augen habe, und kein Herz, und kein Blut, wenn--ja, das war's ja!
Ich wollte sie prüfen! Da kommt sie! Mit dem Morgensüppchen des
Vaters! Oh, wie das schmecken muß! Wenn die für mich einmal kochte,
ich--(Verbirgt den Strauß.)
Zweite Szene
Agnes (tritt ein mit einer Suppe). Guten Morgen, Theobald!
Theobald. Danke schön, Jungfer, danke schön! Wohl geschlafen?
Agnes. So sollt' ich Euch fragen! Ihr werdet oft herausgeklopft, wenn sie gerauft haben, und ein Pflaster brauchen.
Theobald. Das bemerkt Ihr? (Für sich.) Ich geb ihr den Strauß und bestelle alles! Wenn sie dann ein Gesicht macht und pfui sagt und mich anfährt: dazu gibst du dich her-
Agnes. Was verbergt Ihr denn hinter dem Rücken?
Theob
Editor's choice
(view all)Popular books in Drama
Readers reviews
0.0
LoginSign up
Be the first to review this book