Ehstnische Märchen
Ehstnische Märchen
Book Excerpt
men. --Die jüngste Tochter wurde roth wie ein gesottener Krebs, fand den ganzen Tag keine Ruhe und konnte auch die Nacht kein Auge zuthun; immer lag es ihr schwer auf der Seele, daß der Jüngling, wenn er zurück käme, seinen Tod finden könnte. Früh am Morgen, als die Mutter und die Töchter noch im Morgenschlummer lagen, verließ sie heimlich das Haus, um in der Thaueskühle aufzuathmen. Zum Glück hatte sie als Kind von der Alten die Vogelsprache gelernt, und das kam ihr jetzt zu Statten. In der Nähe saß auf einem Fichtenwipfel ein Rabe, der mit dem Schnabel sein Gefieder zurechtzupfte. Das Mädchen rief. »Lieber Lichtvogel, klügster des Vogelgeschlechts! willst du mir zu Hülfe kommen?« »Was für Hülfe begehrst du?« fragte der Rabe. Das Mädchen erwiederte: »Flieg' aus dem Walde heraus über Land, bis dir eine prächtige Stadt mit einem Köuigssitz aufstößt.
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