In St. Jürgen
In St. Jürgen
Novelle
Book Excerpt
anderung wieder eine Zeitlang bei einem Meister gearbeitet hatte, wurde
es auch bald bekannt, daß er zu den feineren Arbeiten in seinem Fach ein
besonderes Geschick habe. Wir beide waren miteinander aufgewachsen; als
er noch in der Lehre war, las er mir oft aus den Büchern vor, die er sich
von seinen früheren Schulkameraden geliehen hatte. Du weißt, wir wohnten
am Markt in dem Erkerhause dem Rathause gegenüber; da steht noch jetzt ein
mächtiger Buchsbaum im Garten. Wie oft haben wir mit unserem Buche unter
diesem Baum gesessen, während über uns die Bienen in den kleinen grünen
Blüten summten!--Nach seiner Rückkehr war das nicht anders geworden, er
kam oft in unser Haus; mit einem Wort, mein lieber Junge, wir beiden
hatten uns gern und suchten das auch nicht zu verbergen.
Meine Mutter lebte nicht mehr; was mein Vater dazu dachte und ob er überhaupt etwas darüber gedacht, das hab ich nie erfahren. Auch kam es nicht so weit, daß es ein rechtes Verlöbnis wurde.
Eines Morgens in den ersten Frühlingstagen war
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