Andrea Delfin
Andrea Delfin
Eine venezianische Novelle
Book Excerpt
and, der es hinderte, daß die Inquisitoren ihren kühnen
Feind nach Verona verbannten? Und wer weiß, ob sie ihn dort am Leben
lassen, oder ob die Dolche schon geschliffen sind, die ihn für immer
stumm machen sollen? Ich--wie gesagt--weiß nur wenig hiervon; ich
kenne auch jenen Mann nicht, und es ist mir alles sehr gleichgültig,
was hier geschieht, denn ich bin krank und werde es in dieser bunten
Welt ohnehin nicht mehr lange treiben. Aber es wundert mich doch,
dieses wankelmütige Volk zu sehen, das heute diese drei Männer seine
Tyrannen nennt und morgen frohlockt, wenn die untergehen, welche der
Tyrannei ein Ende machen wollten.
Wie Ihr da redet, Herr! sagte die Witwe und schüttelte den Kopf. Ihr habt ihn nie gesehen, den Herrn Avogadore Angelo Querini, den sie verbannt haben, weil er der heimlichen Justiz den Krieg erklärte? Nun wohl, Herr, aber ich habe ihn gesehen und die anderen armen Leute, und sie sagen alle, er sei ein rechtschaffener Herr und ein großer Gelehrter, der Tag und Nacht die alten Ge
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